Konsortium zum Studium der Immunantwort gegenüber SARS-CoV-2 – Projektteil A

PD Dr. Keller, Prof. Dr. Lohoff, Dr Mei, Prof. Dr. Bauer
Universitätsklinikum Marburg
Virologie, Mikrobiologie, Immunologie

Im Hauptkomplex des Konsortiums geht es um die Immunantwort gegen das SARS-CoV-2 Spike Protein, die bei Proband/Innen aus 2 verschiedenen Altersgruppen (20-40 und >80) im Laufe der Impfung entsteht. Von besonderer Wichtigkeit ist hierbei auch der Zeitverlauf nach der Impfung, sowie der Effekt von Booster-Impfungen. Diese Antwort wird verglichen mit der Antwort, die man bei Senior/Innen vorfindet, welche von einer Covid19 Infektion genesen sind. Im Rahmen dieser Fragestellung analysiert die AG von PD Dr. Keller (Virologie Marburg) die humorale Immunantwort, d.h. die Qualität und Menge von Antikörpern, die gegen verschiedene Komponenten des Virus (insbesondere das Spike Protein) gerichtet sind.  Dies beinhaltet auch das Studium von Antikörper-Subklassen und ihre Fähigkeit, die Rezeptor-Bindungsdomäne des Virus zu erkennen.

Für die Thematik der AGs von Prof. Dr. Lohoff (Mikrobiologie Marburg) und Dr Mei (DRFZ Berlin) ist von besonderer Wichtigkeit, dass neben den reaktiven Antikörpermengen auch die zweite Säule des Immunsystems, die T-Zellen analysiert wird. Dafür werden die Virus-reaktiven T-Zellen aus dem Blut gereinigt, mit Viruskomponenten stimuliert und mit einem Panel an Antikörpern angefärbt, was bis zu 50 verschiedene Zellmarker gleichzeitig erfassen kann. Dies erfolgt in Kooperation mit Berlin in einer technisch hoch anspruchsvollen und an nicht vielen Orten etablierten Technologie. In diesem Verfahren können auch sehr geringe Frequenzen von Virus-reaktiven T-Zellen charakterisiert werden. Aus den Daten ist bereits eine hochrangige Publikation entstanden (s.u.).

In einem dazugehörigen kleineren Projektteil untersucht die AG von Prof. Dr. Bauer (Immunologie Marburg) die Sofortreaktion von peripheren Blutzellen (PBMCs) auf  Komponenten der verschiedenen Impfstoffe vor der ersten Impfung. Es soll geklärt werden, ob solche PBMCs bei unterschiedlichen Proband/Innen unterschiedlich reagieren. Auch hier sollen die Proben aus dem oberen Projektteil zur Analyse verwendet werden. Möglicherweise könnte es hierdurch Hinweise darauf geben, warum manche Personen mit schwereren Nebenwirkungen auf Impfstoffe reagieren als andere.