Projekt Ciesek

Prof. Dr. Sandra Ciesek
Universitätsklinikum Frankfurt
Institut für med. Virologie

Professorin Sandra Ciesek ist seit 2019 Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie und vereint Erfahrung sowohl in der Klinik und Diagnostik als auch der virologischen Forschung. Unter ihrer Leitung wurden in der Pandemie am Institut verschiedene klinische und epidemiologische Studien sowohl mit Patientenpopulationen, als auch zur Etablierung, Validierung und Vergleich verschiedener diagnostischer Testverfahren und Therapeutika durchgeführt. Diese Studien wurden in enger Zusammenarbeit der Diagnostik und Forschung des Instituts für medizinische Virologie, als auch dem Gesundheitsamt Frankfurt durchgeführt.

Zu Beginn der Pandemie waren die Effizienz und damit Wirksamkeit der ersten Antigentests im Einsatz zur Entdeckung von Ausbrüchen unklar. In zwei Studien konnten die verschiedenen kommerzielle Tests mit Patientenproben bezüglich ihrer Effizienz und Spezifität evaluiert und verglichen werden. Die Praktikabilität und Effizienz von häufig-durchgeführten Antigentests wurde außerdem in einer Untersuchung mit Lehrern in Hessen überprüft, die sich selbst regelmäßig gegen SARS-CoV-2 getestet haben, wobei in der Studienzeit aufgrund der sehr niedrigen Inzidenz falsch-positive Tests häufig waren. Aktuell laufen am Institut weitere Studien, in denen die Antikörperantwort nach Impfungen gegen SARS-CoV-2 untersucht wird. Zum einen wird in Kooperation mit dem HMSI der Immunstatus von älteren Bewohner/innen von Altenpflegeheimen, die direkt nach der Zulassung der mRNA-Impfstoffe im Januar 2021 geimpft wurden, untersucht. In einer weiteren Studie wird der Verlauf der Impfantwort von Mitarbeiter/innen des Uniklinikums überprüft, die – nach dem zwischenzeitlichen Zulassungsstopp des AstraZeneca-Impfstoffes, ein mRNA-Dosis als Zweitimpfung erhalten haben – charakterisiert.

Auch durch die Nähe zum Frankfurter Flughafen ist Frankfurt ein besonderer Standort, was sich in einer hohen genetischen Diversität von SARS-CoV-2 Stämmen, die von Patientenproben am Klinikum isoliert wurden, zeigen lässt. Die verschiedenen Varianten werden am Institut sequenziert und charakterisiert, um das Einbringen von neuen Varianten und deren Verbreitung in ganz Deutschland zu untersuchen.